Thursday, May 10, 2007

Knäcke mit Nutella


Das ist der spektakulärste Neubau in Karlsruhe, die neue Mensa der FH. Angeblich ist dem Architekten die Idee gekommen, als er von zwei Scheiben Knäckebrot, dick mit Nutella bestrichen, die oberste abhob und sich zwischen den beiden fadenartige Gespinste zogen.

Monday, May 07, 2007

Montag um 10 in Weimar



Ich glaube ich bin noch nie um diese Zeit in der Innenstadt von Weimar gewesen. Heute hatte ich einen Arzttermin und dann noch Zeit für einen Kaffe am Theaterplatz bis mein nächster Zug fuhr. Um diese Zeit schlürften fast nur Rentner mit beigen Jacken durch die Stadt. Doch dann kam quasi aus dem Nichts flink und kichernd eine große Gruppe Japaner und landeten natürlich vor Goethe und Schiller.

War das der Gegenbesuch zur Bürgerreise aus Weimar nach Kamakura im vorigen Jahr?


Thursday, May 03, 2007

Rohlingspindel

Vor fast zwei Jahren war ich bei Max Goldt in der Lesung und habe mich über seine Ausführungen zu dem schönen deutschen Wort Rohlingspindel halb tod gelacht. Den Text habe ich dann in keinem seiner Bücher gefunden. Über google bin ich nur auf den "Wuerzblog" gekommen, der Blogger hat von einer Lesung in Würzburg berichtet. Ihn habe ich gefragt, ob er wüßte wo man den Text findet. Anstatt einem kurzen Nein, hat er mir eine ausführliche Antwort mit vielen Tips gegeben, die mich aber auch nicht weiter gebracht haben. Einer davon war "Gib doch mal bei Google Rohlingspindel ein". Wenn ich das in Abständen gemacht habe, bin ich auf meine Frage in dem Blog gekommen. Nun hat die Sucherei ein Ende, ich habe das neue Buch "QQ". Unter dem Titel "So machen es die klugen Sprachen" beschreibt er den "reizvollen Fremdling" welchen man findet "im sprachlichen Milieu der Unterhaltungselektronik aber, wo sonst nur in augenblauhauender Typographie eisige Abkürzungen und Zahlenkombinationen, japanische Herstellernamen und englische Brocken zusammengeklumpatscht werden". In der Lesung erzählte Max Goldt noch von dem Typ, dessen Mutter ihm immer Kartoffelsalat in der Rohlingspindel für die Reise einpackt. Auch ich habe meine leeren 50er-Rohlingspindeln bereits für die Aufbewahrung von Wäscheklammern, Zuckertütchen genutzt und hätte auch noch für ein paar 25er- oder 100er-Spindeln praktische Verwendung.

Wednesday, May 02, 2007

Am Fenster



Von einem Leser meines Blog bin ich schon gefragt worden, ob ich überhaupt auch mal arbeite. Natürlich habe ich Stress ohne Ende, zwei Telefone klingeln den ganzen Tag, die Firmen stürmen unser Büro, die Rechnungen und Nachträge stapeln sich und ich habe nur ab und zu Zeit den Blick aus meinem Baucontainer zum Schloßturm zu richten, auf die Terrasse des "Multikulti" zu schauen, die vorbeiziehenden Schulklassen, Anwälte und Richter des Bundesverfassungsgerichtes sowie deren Bewacher zu registrieren. Dass die Bäume inzwischen grün sind habe ich grad so mitbekommen. Meistens höre ich nur den Verkehr rauschen der auf Höhe unserer Container in den Tunnel eintaucht.

Auf jeden Fall ist die Aussicht von meinem Schreibtisch eine der Verbesserungen im Vergleich mit meinem alten Arbeitsplatz. Die letzten Monate saß ich in Darmstadt an einem Fensterplatz im Erdgeschoss. Ich konnte 3 Meter weit bis auf die Wand des Hinterhaus schauen. Der Zugang für alle Bewohner des Vorderhauses und die Mitarbeiter der Büros im Hinterhaus ging quasi an meinem Schreibtisch vorbei. Sie konnten dann meist auf meinen konzentrierten Blick in den Computer sehen, manchmal habe ich noch deren Grinsen mitbekommen. So nach und und nach habe ich die Leute kennen gelernt. Manchmal sah ich noch die langen grauen Haare des Puppenspieler vom Kikeriki-Theater vorbeiflattern. In regelmäßigen Abständen kam seine Frau mit so einem kleinen Schoßhündchen vorbei und jetzt kommt die Frau nicht mehr vorbei. Dafür kommt der Puppenspieler mit seinen neuen Puppe, äh Frau und deren zwei kleinen Kindern.

Lange brauchte ich um festzustellen, dass die aufgedonnerte Frau, die früh aus dem Haus ging und nachmittags wieder zurück kam und der lässige blonde langhaarige Mann der so gegen 7 wieder aus dem Haus ging, ein und dieselbe Person waren. Er bzw. sie wohnt in der Einraumwohnung die meine ehem. Chefs vermieten. An einem Morgen als ich um die Ecke ging, kam er grad aus der Tür im chicen Nadelstreifenkostüm und mit hockhackigen spitzen Pumps, stark geschminkt und hat mir die Tür aufgehalten und gewartet bis ich durchging. Eine Operation und das Aufgeben männlicher Anstandsregeln hatte er damals noch vor. Ich hoffte, er würde sich das alles nochmal gut überlegen. Habe aber gehört, dass er inzwischen seine Haare rot gefärbt hat.