Wednesday, November 28, 2007

Funny van Dannen

In Karlsruhe hat es Funny van Dannen geschafft nicht sooo berühmt zu sein. Von 580 Karten im Tollhaus gab es an der Abendkasse noch welche, während in Berlin 3500 Karten für seine Konzerte schnell ausverkauft sind und bei ebay versteigert werden. Man schreibt, er würde sich den Vermarktungsmechanismen verweigern (damit auch noch Zeit für seine 4 Kinder bleibt).




Es war schon ein witziges Konzert, zweieinhalb Stunden stand er einfach mit seiner Gitarre, ab und zu einer Mundharmonika auf der Bühne und sang seine schnörkel- und schonungslosen Lieder. Nach zwei Zugaben packte er seine Zettel in sein kleines Köfferchen, nahm sein Bierchen mit und ging. Die Texte brauchte er tatsächlich, einmal wußte er nicht weiter. Dagegen die Frau die neben mir saß, sang seine Lieder mit circa einer Sekunde Vorsprung mit bzw. vor. Sie konnte aber auch nicht seine Soffleuse sein, weil wir auf dem Rang in der letzten Reihe saßen. Die paar Lieder von "Herzscheiße" die ich kenne ("Ich brauche einen neuen Psychiater" und "Freunde der Realität") hat er nicht gesungen. Naja er hat ja auch 10 CD, also über 200 Lieder rausgebracht...

Saturday, November 24, 2007

Dicke

Ich bin gefragt worden, ob ich Dicke nicht mag. Natürlich mag ich Dicke nicht. Vor allem, wenn sie ihr Dicksein mit den Drüsen oder Veranlagung begründen und behaupten sie würden soooo wenig essen, nehmen schon vom hinsehen zu. Im Ländle sagt man " 'sch iss halt so g'worre." Oder wenn sie auch noch dazu stehen und über Schlanke lästern.
Dicksein ist Charaktersache.
Ich hatte mal eine Brigitte oder Freundin, da gab es eine Liste mit Fragen die man seinem Partner schon immer mal stellen wollte und dies nun auch abwechselnd tun sollte. Ich wählte zuerst die Frage: „Wären 10 Kilo Übergewicht bei mir ein Trennungsgrund für Dich?“ Mein Partner sagte prompt und ganz klar „Ja!“ Ich gab noch zu bedenken, dass doch die inneren Werte und der Charakter eigentlich zählen. Aber so richtig ernst meinte ich das nicht.
Nach meiner Rückreise aus Japan, wo es nur 3 Prozent Übergewichtige gibt, wahrscheinlich sind das vor allem die Sumoringer, ist mir auf dem Marktplatz am Bratwurststand beim Anblick der fetten bratwurstfressenden Leute fast schlecht geworden. Ich beschloss das erste Mal zu fasten und 3 Kilo überflüssiges Fett abzubauen.
Eine ehemalige Kollegin, die ein paar Monate mir gegenüber saß, hat meine Vorurteile auch nur bestätigt. Sie hatte ein extrem breites Gesäß, das sie beim Laufen kaum ausbalancieren konnte, saß als Zeichnerin den ganzen Tag am Computer, klagte über Rücken- und Hüftbeschwerden, rannte von einem Arzt zum andern und beschwerte sich, dass die ihr nicht helfen konnten. Fast jeden Tag brachte sie uns eine Rolle Schokokekse mit. Mir gelang es auch nicht immer Nein zu sagen, wenn sie einen ständig anlachen und rufen: „Iß mich, friss mich!“ Als ich 3 Kilo zugenommen hatte, hat sie zum Glück den Arbeitsplatz im Büro gewechselt, wie gesagt und ich habe erstmal gefastet. Unsere Sekretärin dagegen hatte mit ihren 56 Jahren eine Figur wie ein junges Mädchen. Sie sagte wohl auch mal zu ihr, dass sie so gut aussehen würde, wenn sie doch nur 10 Kilo weniger wiegen würde. Aber sie entgegnete nur, dass sie im Vergleich zu ihrer Tochter ein Strich in der Landschaft ist. Naja dann ist es ja nicht so schlimm. Einmal klagte sie, wie schwer eine Kiste Getränke ist. Nicht so schwer, wie ihr Fett das sie ständig unnötig an ihrem Körper mitschleppt.
Das Lied Dicke von Marius Müller Westernhagen und „Meine Frau ist fett“ gehört zu meinen Lieblingsliedern. Mein Aversion Dicken gegenüber kann ich leider nicht ganz verbergen. Wenn ich im Zug auf einem Fensterplatz sitze und am Bahnhof die Leute einsteigen, hoffe ich, dass sich kein Dicker neben mich in die Reihe quetscht, die Arme über die mittlere Armlehne hängt und die Beine breit macht. Manche sind so dreist und setzen sich erst recht neben mich. Wenn es sich ergibt setze ich mich neben dünne junge Mädchen (die haben nur manchmal den Nachteil, dass sie so viel am Telefon zu viel gackern). Ich vermute meine Vorurteile wurden mir bereits zum Verhängnis, ich habe so wahrscheinlich auch meine Kündigung durch den dicken Herrn Pfannkuch (siehe Blog vom 23.07.) provoziert.
Ich wollte mich ändern, toleranter werden. Ein Aushilfsjob im Fitness-Studio im Hypoxiclub kam mir da gerade recht. Meine Aufgabe war Frauen und auch Männer mit Gewichtsproblemen besonders im Gesäßbereich also mit „Reiterhosen“ in eine Gummischürze und dann in eine Unterdruckkammer zu helfen. Während sie 30 min darin auf einem Ergometer saßen und radfuhren (Infos unter http://www.hypoxi.net/) musste ich mit ihnen nett plaudern und ich fing an sie zu mögen. In Abständen musste ich sie messen und wiegen, Erfolg stellte sich selten ein, obwohl sie außerdem Geld für den Slimclub bezahlten und wertvolle Ernährungstips erhielten, Fitnesstraining machten. Eines Tages sagte, der Kursleiter ganz aufgebracht, heute redet er Tacheles mit den Dicken, die sind träge faul und verfressen. Behaupten sie würden sich an das Ernährungsprogramm halten und nehmen doch nicht ab. Als erstes müssten sie ihren inneren Schweinehund überwinden. Seine Geduld war vorbei, wer innerhalb der nächsten Woche nicht mindestens ein Kilo abgenommen hat, bekommt sein Geld zurück und fliegt raus. Das warf mich in meinem Toleranztraining Wochen zurück.
Also bleibt es dabei:
.....
Dicke schwitzen wie die Schweine
stopfen fressen in sich rin.
......
Dicke ham's auch schwer mit Frauen
denn Dicke sind nicht angesagt.
D'rum müssen Dicke auch Karriere machen
mit Kohle ist man auch als Dicker gefragt.

Thursday, November 22, 2007

BB (Beck und Bahnstreik)

Letzten Freitag war ich das erste Mal vom Bahnstreik betroffen. Es fielen alle ICE von Frankfurt Richtung Dresden aus. Die Auskunft bot mir neben Verbindungen mit 4 Mal umsteigen nur eine akzeptable Verbindung über Kassel, eimal umsteigen und nur eine Stunde längere Fahrzeit als sonst an. Dazu mußte ich etwas früher als sonst meine Baustelle verlassen. Im Zug erfuhr ich, dass mein Anschluß in Kassel auch gestrichen wurde. So lernte ich die zuverlässige private Cantusbahn zwischen Fulda und Bebra kennen. Zwischendurch verbrachte ich noch eine Stunde in der Bahnhofskneipe in Bebra, sie hatte das Niveau einer Mitropa-Gaststätte. Aber auf dem Bahnsteig war es einfach zu kalt zum Warten und auf dem Bahnhof wurden sämtliche Serviceeinrichtungen von der DB eingespart. In der vollgestopften Cantusbahn von Bebra nach Eisenach gab ein Mitfahrer die Meldung bekannt, dass der Zug ab Eisenach auch noch gestrichen wurde. Mit einer Ersatzbahn kam ich dann doch endlich an. Naja so schlimm war es doch nicht für mich, es war nur die doppelte Fahrzeit, bin weder erfroren oder verhungert. Ich werde auch weiter mit der Bahn fahren, zumindest solange mein Bahncard 100 gilt (oder gültet oder gültig ist). Aber ich denke die Bahn verliert auf die Art Kunden. Der Schaden den die Lokführer der DB und somit ja auch sich selbst zu ist wahrscheinlich riesig und wird mich irgendwann mal wieder mit einer Preiserhöhung treffen.

Jedenfalls als ich endlich zu Hause war, habe ich wie fast immer als erstes unser Regionalfernsehen SALVE-TV eingeschaltet. Die machen täglich eine Stunde Programm, die dann den ganzen Tag läuft. Man sieht dann immer mal bekannte Gesichter aus Weimar, erfährt was am Wochenende los sein wird und was in letzter Zeit lief. Die Werbung muss man natürlich ertragen können oder solange aufs Klo gehen, obwohl man da auch ganz witzige Spots verpassen könnte. Letzten Freitag schalte ich ein und es läuft ein Portrait von Beck, einem alten Bekannten, dem Mann ohne Vornamen, was auch verständlich ist, wenn man Detlef heißt. Er wurde als berühmter Cartoonist vorgestellt, der 5 Jahre in Weimar gelebt hat. Ich sehe schon die vielen Gedenktafeln in der Brennerstraße "Hier wohnte Beck" an der Katholischen Kirche "Diesen Baum pflanzte Beck zu seiner Hochzeit" (Ach nee, der ist ja eingegangen und die Ehe wurde auch geschieden), am Kasseturm "Hier soff Beck", der letzte Zeitungskiosk am Theaterplatz aus dem er Zeitungen verkaufte sollte unter Denkmalschutz gestellt werden. Jedenfalls habe ich mich gefreut ihn im Lokalfernsehen zu sehen. Ich war wahrscheinlich die einzigste Zuschauerin, zumindest hat erstmal niemand angerufen als sein Cartoon verschenkt werden sollte. Ich hätte ihn ja gewollt, aber hab mich nicht getraut anzurufen. Nachdem die Moderatorin einige Minuten mit Gequatsche überbrücken mußte und endlich jemand angerufen hat, habe ich gehört dass der Ton vom Anrufer doch nicht übertragen wird. Als derjenige zu blöd war die Preisfrage zu beantworten, ging ich doch mal los mein schnurloses Telefon zu suchen, dann hatte ich es endlich, aber es war zu spät. Es gab tatsächlich mindestens drei Zuschauer. Tja schade, aber ich habe ja schon ein frühes Witzbild von ihm.
Jedenfalls schaue ich mir seitdem immer wenn es regnet seinen Schnee auf http://www.schneeschnee.de/ an (es hat die ganze Woche hier geregnet).
Gestern war das drin:




Was will er mit seinen Bildern sagen? Eigentlich will er damit garnichts sagen, sie sollen einfach nur komisch sein. Vielleicht will er auch nur sagen, dass das Leben komisch ist, sagt er. Okay Bahnstreik ist auch komisch.

...und was ist eigentlich ein Triebwagen?

Wednesday, November 07, 2007

Besuch aus Berlin

Heute kommt die Bundesregierung ins Bundesverfassungsgericht. Die Polizei paßt auch gut auf unsere Baustelle auf. Vom Dach hat man einfach einen zu guten Blick ins Gebäude. Da wird diese Nacht bestimmt mal kein Kupfer geklaut.

Innere Werte

Für die meisten Männer sind 10 Kilo Übergewicht bei der Partnerin ein Trennungsgrund. Bei anderen zählen noch die inneren Werte.